Auf Deutsch

DIE CHECKLISTE

Hier eine kleine Erinnerung für meine Mädels zuhause. Es wird schwer sein, alles abzuhacken (besonders der Auftritt bei "Goodbye Deutschland"), aber ich werde mir die allergrößte Mühe geben. Also dann, wünscht mir Glück, dass ich alles schaffe!






ERSTE WOCHE IST RUM

Die Woche ging echt schnell rum, dennoch habe ich das Gefühl dass ein Monat vorbei ist, weil ich so vieles schon gesehen und erlebt habe.

Meine Cousine und ich sind ja bekannterweise ohne großartige Pläne losgeflogen. Wie wir vermutet haben, ist es hier kaum ein Problem Hostel,  Bus und Tagesreisen einen Tag vorher zu buchen. Die Peruaner behandeln uns Touris wie Königinnen. Schließen leben die Einheimischen hauptsächlich vom Tourismus. Im Grunde läuft es immer ähnlich ab. Wir kommen im Hostel an und fragen direkt was sie so an Touren anbieten. Wir buchen auch immer direkt die Weiterreise mit dem Bus. Nach den ersten beiden Nächten zu zweit im 4-er Zimmer hat meine Cousine beschlossen,  doch lieber ab jetzt  im Doppelzimmer zu schlafen. 

Lima,  unser erster Halt,  hat sich als große und laute Hauptstadt vorgestellt,  sodass wir spontan entschieden haben mit nem Touribus einmal herumzufahren. Hat uns ehrlich gesagt auch gereicht. Städte haben wir auch in Europa genug. Wir sind ja schließlich hier um die Natur und Landschaft zu bewundern.

Next stopNazca. Wir haben auf ein echt sehr nettes und hilfsbereites Hostel getroffen, das uns den Flug über den Nazca-Linien ermöglicht hat. Meine Cousine wollte schon immer in so einem Miniflugzeug fuer 6 Personen fliegen. Ich hatte eher etwas Schiss. Oben sah es aber anders aus. Ich hatte meinen Spaß und ihr wurde etwas flau im Magen. Na gut, im Endeffekt hat es mich auch noch erwischt. Um die Linien zu sehen, die immer genau unter uns waren,  musste das Flugzeug um 90° geneigt werden. Das erste Symbol war noch ungewohnt ausfindig zu machen,  weil es mittlerwile viele andere Linien gibt, aber die restlichen konnten wir schon mit geschultem Auge erkennen. Der Copilot hat uns aber auch ungefähr beschrieben wohin wir schauen sollen. Nach 40-minuetigem Flug hatte uns Mutter Erde wieder. Im Hostel angekommen,  haben wir uns erst hingelegt,  aber nicht fuer lange,  da uns der Hunger ueberkam. Zur Feier des Tages (mein Geburtstag) lud ich Liliana zum Essen ein. Wir haben uns ein sehr schönes Restaurant ausgesucht. Man plazierte uns neben einer großen Gruppe. Kurze Zeit später hörte ich sie auf Deutsch sprechen und dann noch Happy Birthday singen. Was ein Zufall. Das war meine Chance,  also sagte ich: VoneinemGeburtstagskind zum anderen alles Gute. Die Meute war erst erstaunt und dann lachten sie und sangen mir auch noch ein Ständchen. Der Gruppenleiter hat irgendwas zum Kellner gesagt und paar Minuten später kam ein Cocktail fuer uns Geburtstagskinder. Das war aber noch nicht alles. Plötzlich gingen paar Lichter aus und herein kam das Personal mit einem leckeren Apfelkuchen mit Kerzen oben drauf. Das spannische Gebusrtstagslied erklang, wir pusteten die Kerzen aus und teilten den Kuchen fuer alle auf. Im Hintergrund fing ne Truppe mit Panflöten und Gitarren an zu musizieren. Aber der Höhepunkt war,  als einer der Deutschen wie aus der Pistole geschossen zu mir sagte,  dass ich bestimmt Volleyball spiele. Bleiben konnten wir leider nicht lange,  denn vor uns lag eine Nachtbusreise nach Arequipa. Wir verabschiedeten uns mit einem riesen Lächeln im Gesicht. Vielleicht sieht man sich auf der Reise wieder.

Total erholt in Arequipa angekommen,  machten wir uns frisch und besichtigten die Altstadt. Dieses gehupe geht einem schnell auf den Keks. Wir verkrochen uns auf eine wunderschöne Terasse und aßen ganz lecker. Wir besichtigten auch das Kloster,  dessen Gasse wunderschön bunt waren. Viele Paare kommen hierher um sich im Hochzeitsgewand fotografieren zu lassen. Wir hatten schnell genug von dem Trubel der Stadt,  also buchten wir eine Trekkingtour durch den Colca Cańon.

Um 3Uhr nachts holte man uns ab. Erst fuhren bzw. schliefen wir 3h und aßen dann Fruehstueck in Chivay. Es gab ein strenges Program,  durch das man uns jagte. Wir sahen den Condoren beim fliegen zu,  bevor wir dann einen 3-stuendigen Abstieg ins Tal meistern musste. Bei der knappen Luft auf ca. 3000m,  der prallen Sonne und dem Gepäck gar nicht ma so einfach. Ab der Hälfte fingen unsere Beine an zu zittern. Unten angekommen, ueber den Fluss auf einer tollen wackeligen Bruecke und wieder leicht bergauf,  wartete auf uns das Mittagessen. Etwas gestärkt ging es weitere 4h, diesmal auf und ab. In der letzten Sekunde vor der Dunkelheit erreichten wir schließlich die,, Oase,  in der wir in Bungalows uebernachtet haben. Es gab dort kein Storm,  aber einen Swimmingpool in den ich direkt reingeplumst bin und den tollen Sternenhimmel bewundert habe. Nach dem Abenessen fielen wir dann alle ins Bett,  aber nicht fuer lange,  weil um 5Uhr der Aufstieg beginnen sollte.

Ohne Fruehstueck ging es vor Anbruch des Tages 4h rauf. Es ueberholten uns nur Maultiere. Voellig geschafft oben haben wir 5minutiges Fruestuck bekommen, denn es ging direkt weiter zu 2 Viewpoints und anschliessend in ein warmes Schwimmbad wo wir uns etwas erholten. Schnell noch Mittag essen und es ging wieder nach Arequipa zurueck.

Am naechsten Tag sind wir dann weiter mit dem Bus nach Puno. Angekommen haben wir die Stadt besichtigt und Plaene fuer die naechsten Tage gemacht.

To be continued next week....


HALBZEIT

Die zweite Woche fing sehr frisch an. Schließlich waren wir fast 4000m hoch in Puno am Titicacasee. In der Nacht war es um die 0°C. Von der Stadt sahen wir uns kaum was an, aber wir trafen endlich auf eine polnische Gruppe, die uns Tipps fuer unsere weitere Reise gaben.
Am See machten wir eine Bootstour zu den schwimenden Inseln den Uros. Deren Vorfahren flohen auf diese Weise vor den Inkas. Auf einer Insel lernten wir auf eine witzige Art, wie man solch eine baut. Meine Cousine und ich haben kurz eberlegt zu bleiben, denn dieses Leben schien einfach. Täglich kommen Touristen vorbei und lassen ihr Geld da. Als nächstes besuchten wir die friedliche und fuer sich lebende Insel Taquile. Alles wird geteit.Es gibt keine Polizei. Jedes Jahr werden 25 aus 2000 Einwohnern zu einem Rat ernannt. Jeden Sonntag versammeln sie sich um die Probleme ihrer Mitmenschen anzuhören und nach Lösungen zu suchen. Hier hatten wir einen sehr leckeren Fisch gegessen.
Es ging weiter mit dem Bus nach Norden ind die Stadt Cusco. Dort wurden wir 3 mal zu einem anderen Ort geschickt, wo wir unsere Tickets fuer Machu Picchu kaufen wollten. Und das alles nur, weil ich fuer mich kein
Studentenrabatt online bekomme. Ansonsten wird man hier als Student gar nicht wahrgenommen. Ich muss leider brav alles zahlen.
Nächster Halt in Aguas Calientes. Diesmal ging die Reise per Panoramazug. Eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 35km/h. Naja, selbst bei dem Tempo bröckelte der Boden unter uns.
Das Dörfchen am Ziel war schnell erkundet und so genossen wir in aller Ruhe unsere Meerschweinchen. Leider haben wir mehr Kalorien beim Suchen von Fleisch verbraucht als das wir welche zu uns nahmen. Nun denn, am nächsten Morgen in aller Fruehe ging es dann rauf zur Inkastadt. Fuer die 20 min brauchten wir keinen Bus. So war unser erster Gedanke. Jedoch nach einer Stunde voller Schwieß und Atemnot fluchten wir wie die Weltmeiser. Kurz bevor wir aufgeben wollten erreichten wir endlich den wohl bekannten Blick auf die Ruinen und den Berg. Wir haben den ganzen Tag eingeplant, schafften es aber zur Mittagszeit unsere geliebte gefuellte Avocado zu essen. Wenn man die Ruinen näher betrachtet findet man gar nicht viel von den typischen Inkamauern, daher fanden wir die zahmen Lamas viel interessanter. Sie ließen sich streicheln und ärgern. Zum Schluss habe ich wohl fuer mich den schönsten Vermessungspunkt der Welt entdeckt.
Der nächste Tag begann sonnig, daher chillten wir am Fluss bis es anfing zu nieseln. Dann verkrochen wir uns in ein Restaurant bis wir dann mit dem Zug zurueck nach Cusco fuhren.
Von dort ging es ueber Lima nach Iquitos mit einem Stop sonstwo. unser neuer Rekord: an einem Tag 3mal starten und 3mal mit dem Flugzeug landen. Hinzu kommt noch die Haltestelle. Wir sollten einfach sitzen bleiben bis ein Teil ausgestiegen und neue Passagiere eingestiegen sind. Ein echt seltsames Gefuehl.
Ab hier begann unser Dschungelabenteuer, aber mehr dazu in der nächsten Folge...

DSCHUNGEL

Seit ihrer Kindheit träumte meine Cousine vom Amazonasgebiet. Sie wollte den Amazonas sehen, Pirañas fischen, Anacondas, Taranteln und Krokodile streicheln. Dies war ihre Chance. Unser Reisefuehrer empfohl nur eine einzige Dschungellodge, die wir auch fuer gut erklärten und uns dort angemeldet haben. Zwar etwas teuer, aber wie wir später festgestellt haben jeden centimos wert ist. Es ging also von Iquitos suedwärts 140km den Amazonas mit einem Speedboot rauf. Nach 3- stuendiger windiger Fahrt kamen wir im Paradies auf Stelzen. Jeder durfte in einem der Bungalows residieren. Man stelle sich vor: ein Dach und darunter in einem großen Quader Mosquitonetz, teilsweise Sichtschutz im Bad durch Bretter. Unser Balkon mit Hängematten versehen blickte in den Dschungel hinein. Wir durften uns erst beim Lunch stärken und dann ging es in die Wildnis. Unser privater Guide hieß Edson, mit meiner Cousine direkt seinen Spaß hatte. Sie war in ihrem Element während ich vor Angst doppelt so viel schwitzte als sonst. Ich war heilfroh als unsere Wanderung zu ende war. Wir haben ein Faultier, Affen, eine kleine Spinne, Ameisen und Termiten gesehen. Liliana hat in das Nest der letztgennanten Art ihre Hand gehalten unddie Viecher verrieben. Dies soll angeblich als Mosquitoschutz dienen. Wir durften auch aus dem Inneren eines Strauches trinken und wie Tarzan an einer Liane schwingen. Am Abend nach dem Abendessen machten wir eine Bootstour unter einem klaren Sternenhimmel. Unser Guide fing fuer uns einen Babycaiman, den wir auch mal halten durften. In der Nacht schliefen wir mit Dschungelhintergrundgeräuschen.
Am nächsten Tag ging es wieder frueh hinaus mit dem Boot ein bissl tiefer in den Dschungel. Dann Fruehstueck auf dem Boot und wieder rein in den Dschungel. Am Nachmittag durften wir dann Pirañas fischen. Meine Cousine hatte viel Glueck während ich eher die Fische fuetterte als dass ich sie gefangen habe. Abends gingen Edson und Liliana alleine im Wald spazieren, weil mir das zu gruselig war.
Der nächste Tag fing sehr gut an. Es ging hinaus auf dem Fluss zum Delfineschauen. Einige brachten den Mut auf um im Amazonas zu baden. Nachmittags fuhren wir im Kanu durch die Gegend und abends ging mir nochmal das Fleisch vom Mittagessen durch den Kopf. Jeder durfte mal. Es fehlte immer jemand, auch wenn das Essen sehr gut war. Ich vermute es lag am Klima, das keiner gewohnt ist.
Am Morgen des letzten Tages besuchten wir das Nachbardorf. Die meisten Männer sind in der Lodge eingestellt, daher sahen wir ueberwiegend nur Frauen und Kinder in der Schule. Ein Leben im Paradies. Es sieht so friedlich aus. Ein einfaches Leben ohne viele Sorgen. Mittags das letzte Essen und zurueck in die Zivilisation. Meine Cousine war etwas traurig. Währenddessen war ich froh lebend wieder zurueckzukommen. Im Grunde war nichts wie ich es erwartet hatte. Ich dachte, dass wir kaum einen Schritt in den Dschungel wagen alle Tiere auf uns losspringen. Aber so ist das ja gar nicht, man muss Glueck haben welche zu finden. Die einzigen Viecher die uns gefunden haben waren fiese Mosquitos. Außerdem fuehlte ich mich jede Sekunde mehr wie das fuenfte Rad am Wagen. Die zwei turtelten nur vor sich rum und in Iquitos angekommen luden wir unseren Guide zum Essen ein. Wir waren in einem auf dem Amazonas schwimmenden Restaurant mit Swimmingpool. Nach ein paar Drinks war ich im Wasser und wollte nicht so schnell wieder raus. Danach setzte man mich im Hostel ab und ließ mich allein.
Da wir keinen Flug am nächsten Tag bekommen haben, blieben wir noch eine Nacht länger. Wir haben ja Zeit.


HAPPY END

Der letzte Tag in Lima. Ich bin traurig, dass es schon zu Ende ist und meine Cousine? Sie ist froh, dass wir schon fahren. Sie ist bereit für die Arbeit. Göttlich war´s.

Die letzte Woche haben wir am Strand in Mancora verbracht. Normalerweise ist dieses Dörfchen überfüllt mit Studenten, aber da wir außerhalb der Saison waren, war es ein ruhiges chilliges Plätzchen zum Entspannen. Unser Hostel war direkt am Meer, sodass wir es nicht weit hatten. Es gab 2 Schmusekater, die ich sooo gerne mitgenommen hätte. Wir haben uns direkt am ersten Tag so verbrannt, dass ich mich die nächsten 2 Tage nicht mehr aus dem Zimmer traute. Heiß war es nicht, denn der Wind war stark und kalt. Viele Surfer haben wir leider auch nicht sehen können. Täglich sind wir am Strand mindestens 2h spazieren gewesen. Die Gegend war ideal für Fotoshootings. Ein paar Bilder sind online, der Rest ist nur für uns. Meine Cousine langweilte sich eher und wollte wieder zurück in den Dschungel. Ich habe die Zeit aber bei jedem Sonnenuntergang genossen und wollte da nicht mehr weg, aber leider ist nun die Zeit gekommen um "Hasta la vista, baby" zu sagen.

Ein kleines Fazit:
Peru ist auf jeden Fall jeden centimos Wert zu sehen. Ein vielseitiges Land, das Küste, Berge und Dschungel anbietet. Viele verschiedene Einheimische, die die Touristen wie Götter behandeln. Manchmal sind Taxifahrer vielleicht zu nervig und aufdringlich, wenn sie wie Geier auf einen stürzen.
Sprachlich gesehen hatten wir kaum Probleme, denn die meisten konnten ja doch alle Englisch. Ich hatte zwischendurch Chaos im Kopf, denn mit meiner Cousine habe ich mich auf Polnisch unterhalten, mit den Touristen auf Englisch, wenn ich Deutsche getroffen habe auf Deutsch und mit Taxifahrern oder Hostelbesitzern versuchte ich mich irgendwie auf Spanisch auszudrücken. Ein weiteres Hin und Her war das Umrechnen der Währungen hier. Man kann mit Doller oder Soles bezahlen, aber ständig haben wir in Euro, Pfund und Zloty umgerechnet. Garantiert wurden wir nicht nur einmal übers Ohr gehauen, bei den persönlichen Wechselkursen hier. Wir haben gelesen, dass man in Peru ganz gut handeln kann, aber entweder haben wir kein Talent dazu oder wir sind immer auf sehr verbissene Verkäufer gestoßen.
Als Studentin dachte ich, werde ich einige Ermäßigungen haben, aber Pustekuchen. Einmal, ja nur einmal, konnte ich von meiner ISIC-Karte gebrauch machen und zwar beim Kauf des Tickets für Machu Picchu. Das wiederum war aber auch nen Abtenteuer, denn online kaufen geht nicht. Man muss in Cusco meilenweit laufen und man wird von einem zum anderen Büro geschickt, bis man dann endlich in einem kleinen Kulturbüro landet und dieses Ticket endlich kaufen kann. Ansonsten werden nur einheimische Studenten bevorzugt.

Ein Monat reicht voll um "ganz" Peru zu sehen, also nix wie hin. Es lohnt sich wirklich!



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